Der Gläserne Mensch

Datenhandel Deutsche Post

 


Die Deutsche Post ist einer der größten Datenhändler in Deutschland, welche über mehr als 57 Millionen Datensätze verfügt, die an verschiedenste Versand-, Autohäuser und Lotterien verkauft werden. Auch die Telekom spähte sensible Daten (Bankdaten) von Journalisten und Aufsichtsräten der Arbeitnehmerseite aus. Aufgrund des Datenhandels bei der deutschen Post, bemerkte der ehemalige Geschäftsführer, dass selbst er dem Datenhandel zum Opfer gefallen ist, da seine Bankdaten ebenfalls „geklaut“ wurden. Dabei stellte sich heraus, dass er In Lichtenstein Steuerhinterziehung vollzog. Aus diesem Grund ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen ihn.
Der Adressenhandel der Deutschen Post ist gesetzlich legal. Dennoch kritisieren die Verbraucherschützer dieses Vorgehen. Christian Fronczak von der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) äußerte sich hierzu folgendermaßen: „Die Post hat die Aufgabe, Briefe zuzustellen, und nicht mit den Adressen zu handeln, die sie dazu braucht.“ Zu diesem Vorwurf reagierte die Deutsche Post entspannt. Sie erklärte ihr Handeln damit, dass sie legal mit öffentlich zugänglichen Daten arbeiten und regulär von vielen Adressendienstleistern verwendet werden. Der Sprecher der Deutschen Post, Dirk Klasen, erwiderte auf diesen Vorwurf: „Es ist keine massenhafte Datensammlung, sondern eine seit Jahren übliche Leistung, die von der werbetreibenden Wirtschaft nachgefragt wird. Außerdem entscheidet jeder Kunde selbst, ob er seine Daten weitergeben will“. Diese Aussage deutet auf das Formularfeld des Nachsendeantrags der Deutschen Post hin, in dem der Kunde angeben kann, ob seine Daten für andere Zwecke an Dritte weitergegeben dürfen oder nicht.

Die genauen Daten lässt die Deutsche Post von ihrem Tochterunternehmen „Deutsche Post Direkt GmbH ausarbeiten, indem alle Daten zusammengetragen, aktualisiert und dann weiterverkauft werden. Die Quellen zur Datenbeschaffungen sind sämtliche Katalogbestellungen, Befragungen oder die Anmeldungen von Kundenkarten. Auf diese Weise gelangt die Deutsche Post an Daten, wie zum Beispiel Einkommen, Beruf, Kinder oder Hobbys. Dieses Geschäftsmodell hat laut der deutschen Post den Vorteil, dass durch den Adressenhandel der Streuverlust in der Werbebranche enorm reduziert werden kann. Dadurch werden die Kunden nicht mehr mit Werbung überschwemmt, die sie nicht interessieren. Ein gutes Beispiel hierfür ist Werbung für die neuesten Rasenmäher im Postkasten eines Hochhausbewohners.
Jedoch verkauft die Deutsche Post nicht nur reine Adressen sondern auch detaillierte Haushaltsprofile, wie zum Beispiel Daten über Single-Frauen mit hohem Einkommen in einer Altbauwohnung. Zusätzlich werden die Konsumvorlieben aus Versandhandelsdaten, Gewinnspielen u.v.m. aufgelistet.                                                                                              

Statistisch gesehen ziehen in Deutschland ca. 8 Millionen Menschen im Jahr um. Das kommt der Deutschen Post zugute, da sie die neue Anschrift der umgezogenen Personen an unterschiedlichste Adressenkäufer abgeben kann. Um einen guten Preis beziehungsweise einen Konkurrenzkampf unter den Adressenkäufern zu erzielen, verspricht die deutsche Post den „Erstkontakt“ zum Kunden, bevor andere Anbieter schneller sind.
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